Nachdem die Solaranlage PVA1 der Genossenschaft solaroltingen drei Jahre ohne Probleme Solarstrom produziert hat, wurde die Photovoltaikanlage auf einem benachbarten Scheunendach um die PVA2 erweitert.
Aufbau und technische Daten PVA2:
Die Erweiterung der Solaranlage wurde im März 2015 von Mitgliedern der Genossenschaft solaroltingen in Eigenleistung installiert.
Das zur Dachsanierung bereits vorgängig installierte Gerüst konnte auch für die Installation der Solaranlage verwendet werden.
Damit konnten die Installationsarbeiten sicher durchgeführt werden. Da das Wetter während zwei Wochenenden im März gut mitgespielt hatte,
konnten die Arbeiten an der Erweiterung zügig durchgeführt werden. Bereits am 25. März 2015 konnte die Anlage ans Netz gehängt
und vollständig in Betrieb genommen werden. Die Plaunungs- und Anschlussarbeiten wurden von der Firma Solaik GmbH in Böckten durchgeführt.
Die Erweiterung auf dem östlich der im Jahre 2012 realisierten Anlage gelegenen Scheunendach übertrifft die installierte Leistung der ersten Anlage um fast die Hälfte. Es wurden 240 Photovoltaikmodule zu je 285 Wp montiert, was einer Gesamtleistung von 68.4 kWp DC entspricht. Die Photovoltaikmodule sind zu 12 Stränge zusammengeschlossen und in je drei Gruppen an den drei neu installierten Wechselrichtern angeschlossen.
Produktion und Einspeisung PVA2:
Die Abschätzung über die voraussichtliche jährliche Stromproduktion - unter Berücksichtigung von Standort, Ausrichtung und Neigung des Daches - ergab eine jährliche prognostizierte Stromproduktion von ca. 70'000 kWh pro Jahr.
Diese Jahresproduktion an elektrischer Energie entspricht in etwa dem Stromverbrauch von 17 Einfamilienhäusern,87'000 km mit dem Auto (Verbrauch von 8 l/100 km) oder 17'500 kg Brennholz (ca. 33 Ster).
Durch die Erweiterung der PVA1 musste keine neue KEV-Anmeldung erstellt werden, sondern konnte die erweiterte Photovoltaikanlage dem im Jahr 2012 gestellten KEV-Antrag hinzugefügt werden. Wobei die KEV-Vergütung für die Erweiterung separat gerechnet wird und 24 Rp./kWh beträgt (bei der PVA1 41 Rp./kWh).
Der Zeitpunkt der Aufnahme in die KEV ist noch nicht definiert, sie könnte im Jahr 2016 erfolgen.
Bis zu diesem Zeitpunkt wird der eingespeiste Strom der PVA2 mit 8 Rp./kWh vergütet.
Aufbau PVA1:
Der erste Teil der Solaranlage von solaroltingen wurde im Februar 2012 von Mitgliedern der Genossenschaft in Eigenleistung errichtet.
Vor dem Beginn der Arbeiten wurde ein Sicherungsgerüst um den Geräteschuppen errichtet, um den Zugang und die Sicherung für die Installationsarbeiten
auf dem Dach zu gewährleisten.
Nach der Anlieferung der Solarzellen, der Wechselrichter und des Montagematerials konnte mit der Installation der
Solaranlage begonnen werden: Zuerst wurde die Alu-Unterkonstruktion montiert, dann die Leitungen verlegt und die Wechselrichter installiert.
Danach konnten die fast mannsgrossen Solarzellen während eines eisigkalten Wintertages auf dem Dach platziert, fixiert und an die Wechselrichter angeschlossen werden.
Am 17. Februar 2012 war es schliesslich soweit: Die Anlage wurde an das Stromnetz der EBL angeschlossen und konnte die ersten Kilowattstunden aus Sonnenenergie einspeisen.
Technische Daten:
Das Solarkraftwerk von solaroltingen besteht aus 195 Photovoltaikmodulen zu je 245 Wp DC.
Diese sind zu neun Gruppen zusammengekoppelt und in je drei Gruppen an den drei Wechselrichtern mit einer Gesamtleistung von
42 kW AC angeschlossen. Die Photovoltaikzellen liefern Gleichstrom an die Wechselrichter. Diese wandeln den Gleichstrom in Wechselstrom um,
welcher dann in das 230/400V-Verteilnetz eingespeist werden kann.
Produktion:
Vor dem Bau der Solaranlage wurde eine Abschätzung über die voraussichtliche jährliche Stromproduktion gemacht.
Dabei wurden der Standort, die Ausrichtung und die Neigung des Daches, worauf die Solarzellen montiert sind, berücksichtigt.
Die damalige Abschätzung sagte eine Stromproduktion von 49'000 kWh pro Jahr voraus. Diese konnte im ersten Produktionsjahr 2012 seit der Netzkopplung vom
17. Februar bis zum Jahresende mit 50'965 kWh bereits um fast 2'000 kWh überboten werden.
Diese Jahresproduktion an elektrischer Energie entspricht in etwa dem Stromverbrauch von 12 Einfamilienhäusern, 61'000 km mit dem Auto (Verbrauch von 8 l/100 km) oder
12'250 kg Brennholz (ca. 23 Ster).
Einspeisung:
Die Genossenschaft solaroltingen: hat vor der Inbetriebnahme der Solaranlage ein Gesuch für die KEV (kostendeckende Einspeisevergütung) gestellt,
wurde jedoch aufgrund der finanziellen Deckelung auf die Warteliste gesetzt. Der produzierte Strom wird nun mit dem ökologischen Mehrwert bis zum
Eintritt der Solaranlage in die KEV für maximal 25 Jahre von der EBL abgenommen.
So wurde die Solaranlage über einen separaten Zähler an das Verteilnetz der EBL angeschlossen und die ins Netz eingespeiste elektrische Energie wird zu
einem Tarif von 41.8 Rp/kWh vergütet.
Glossar:
- Wp: Watt "peak", Spitzenleistung
- AC: "alternative current", Wechselstrom
- DC: "direct current", Gleichstrom
Weitere Impressionen des Aufbaus der ersten Solaranlage: